Montenegro Budva, © iStockphoto.com - Mark Gillow

Montenegro-Interview

 

Montenegro als Vorfreude! Wer sich mit diesem wahren Kleinod an der Adria beschäftigen möchte, dem empfehlen wir ganz besonders das „DUMONT-Reisetaschenbuch Montenegro“. Verfasst hat es ein Dream-Team: Katharina und Simon Schedlbauer; sie – unsere Kollegin, er – einer unserer Wanderreiseleiter der nächsten Generation. Beide verbindet die Leidenschaft fürs Reisen und, wie wir feststellen konnten, fürs Schreiben.

Uns hat es interessiert, wie es so war, vom Reisen zum vierhändigen Schreiben zu kommen.

 

Die Autoren Katharina und Simon Schedlbauer, © Katharina und Simon Schedlbauer
Katharina und Simon Schedlbauer

© Katharina und Simon Schedlbauer

Dumont Reiseführer Montenegro, © Dumont Reiseführer
Dumont Reiseführer

© Dumont Reiseführer

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Wie seid Ihr dazu gekommen, einen Reiseführer zu schreiben? Und wieso gerade Montenegro?

Katharina: Für einen guten Zweck ist Simon 2013 von München nach Indien geradelt und dabei eher zufällig durch Montenegro gekommen. Da hat er beschlossen, die Bucht von Kotor muss er mir zeigen.

Simon: Bei unseren weiteren Reisen merkten wir schnell, dass der kleine Balkanstaat mit seiner Mischung aus Bergen, Mittelland und Meer süchtig macht.

Katharina: Nachdem das Konzipieren von Reisen ohnehin mein Beruf ist, hat man unterwegs auf Vieles einen anderen Blick. Und oft haben wir uns schon über Reiseführer geärgert, die schlecht recherchiert waren. Da hatten wir unterwegs öfter den Gedanken: „Das können wir besser!“. Als uns der DuMont Reiseverlag angeboten hat, einen Reiseführer über Montenegro zu schreiben, haben wir daher nicht lange überlegt.

 

Wie seid Ihr vorgegangen bei der Recherche?

Simon: Uns war wichtig, wirklich alle Tipps – vom Restaurant bis zur Reittour – vor Ort selbst besucht bzw. gemacht zu haben. Da hat es sich ausgezahlt, dass wir zuvor bei unseren Urlaubsreisen schon immer akribisch Reisetagebuch geführt haben. Hinzu kamen dann noch intensive Rechercheaufenthalte vor Ort. Natürlich kann man nicht in jeder empfohlenen Unterkunft übernachten, aber zumindest mit dem Inhaber sprechen und sich die Zimmer zeigen lassen. Bei den Restaurants ebenso, man kann nicht in jedem Lokal ein 3-Gänge-Menü essen. Aber mindestens für eine Vorspeise mit kritischem Blick auf die Teller an den Nachbartischen waren wir überall. Das kostet natürlich Zeit, aber es war uns sehr wichtig. Einiges haben wir auch vorab recherchiert und die Reisen entsprechend vorbereitet und natürlich zu den Hintergründen und zur Geschichte des Landes auch viel Literatur und aktuelle Presse gewälzt. Die besten Eindrücke, Tipps und Geschichten bekommt man unserer Erfahrung nach jedoch im Gespräch mit den Einheimischen vor Ort.

 

Nun liebt Ihr das Reisen sehr: Wie war es am Schreibtisch „gefesselt“ zu sein und wie lange hat das Projekt gedauert?

Katharina: Auf mehrere Reisen verteilt waren wir insgesamt etwa 2,5 Monate vor Ort für die Recherchen. Die Schreibarbeit hat uns über deutlich längere Zeit begleitet. Bedingt durch Corona mussten kurz vor Druck nochmal Vieles nachrecherchieren und teils korrigieren. Geschäftsschließungen und andere Änderungen waren auch in Montenegro eine Folge der Pandemie. Insgesamt hat uns das Projekt „Reisetaschenbuch Montenegro“ bestimmt drei Jahre begleitet.

 

Wie sah der Schreibprozess aus? Beide alles zusammen oder streng aufgeteilt?

Simon: Erstmal getrennt. Katharina war mehr mit dem Magazinteil und den Ortsbeschreibungen beschäftigt, ich eher mit den konkreten Adressen, Bildern und der Erfassung der Daten für die Kartographie. Dann haben wir unsere Texte gegenseitig gegengelesen und sind an den Feinschliff gegangen.

 

Ihr seid beide Reiseprofis: Als Ihr hierfür unterwegs wart, konntet Ihr auch mit dem entspannten Auge des Besuchers/des Touristen unterwegs sein?

Katharina: Im Hinterkopf läuft irgendwann immer ein Fragekatalog ab: Welche Daten brauche ich noch? Was ist wirklich zu empfehlen? Vor allem beim Testen der Touren, egal ob Reit-, Wander- oder Radtour konnten wir aber schon auch genießen und abschalten.

 

Wie gut konntet Ihr beim Schreiben mit gegenseitiger Kritik umgehen?

Simon: Grundsätzlich gut, da wir ja beide auf ein möglichst gutes Ergebnis hinarbeiten wollten. Ich würde aber sagen, je näher der Abgabetermin, desto angespannter wurden wir beide. Am Ende waren wir wahnsinnig stolz, dass wir das Buch als gemeinsames Projekt auf den Weg gebracht haben.

 

Seid Ihr auf den Geschmack gekommen oder besser: Welchen Reiseführer würdet Ihr noch sehr gern schreiben?

Katharina: Mit Suriname hätten wir immer noch geliebäugelt. Ein faszinierendes Land, das so unbekannt ist und dabei doch so Vieles zu bieten hat.