Andechs – mehr als nur ein Kloster
Schon von weitem ist es zu erkennen – hoch über dem in reizvoller Landschaft eingebetteten Ammersee, sieht man den, wie er oft sehr liebevoll von den Einheimischen genannt wird, der Heilige Berg. Über allem, so scheint es, thront die Kirche von Andechs mit seinem Zwiebelturm. Es gibt viele Motive und auch die unterschiedlichsten Menschen, die nach Andechs kommen. Es sind Jakobspilger, Wallfahrer, Wochenendausflügler, Wanderer oder Biergarten-Liebhaber. Aber gleich, welchem Motiv man nach Andechs folgt, eins ist allen gewiss gemeinsam: Andechs übt irgendeine Faszination aus und verändert vielleicht nach der Heimkehr auch ein bisschen.
Die Wallfahrtskirche
Die hübsche, unverkennbare Kirche in Andechs, die Wallfahrtskirche, ist dem Heiligen Nikolaus von Myra und der Heiligen Elisabeth von Thüringen aus dem Geschlecht der Grafen von Andechs geweiht. Das Patrozinium des Heiligen Nikolaus geht wohl bis in die Zeit der Grafen von Andechs zurück. Bereits um 1130 pilgerten die Wallfahrer zur Nikolauskapelle der Andechser Burg, um hier die Reliquien zu verehren. Die vielen großen, dicken, langen und schlanken, manchmal reich verzierten und manchmal schlicht gehaltenen Kerzen in den Seiten der Kirche zeugen von der langen, aber bis heute lebendigen Wallfahrt.
Carmina Burana, ein Bier und eine Schweinshaxn
Und was sagt man in Bayern? Zu jeder Kirche gehört ein g´scheites Wirtshaus. Und ja, das gibt es! Es wird gesagt, dass für manche, die auf den Heiligen Berg kommen, die Wallfahrtskirche weniger wichtig ist und diese direkt in den Biergarten oder ins Bräustüberl von Andechs gehen, aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden.
Ein Besuch in der Wallfahrtskirche lohnt sich aber allemal, auch Musikfreunde finden sich dort immer wieder ein, denn kein geringerer als Carl Orff, der für sein Werk Carmina Burana weltweit bekannt wurde, hat hier, in der „Schmerzhaften Kapelle“ der Klosterkirche seine letzte Ruhestätte gefunden. Hier geht's zu einem Video zu Carmina Burana, gespielt vom UC Davis Symphony Orchestra.
Die Klosterbrauerei
Die Braukunst, die bis heute der bedeutendste Wirtschaftsfaktor des Klosters ist. Sieben Mönchen aus Tegernsee ist es zu verdanken, die 1455 die Braukunst mit auf den Heiligen Berg brachten. Bis heute pflegen die Benediktiner die Braukunst. Die Klosterbrauerei ist eine der letzten, die von einer Ordensgemeinschaft, den Benediktinern der Abtei St. Bonifaz in München und Andechs, bis heute völlig konzernunabhängig geführt wird. Hier geht's zu einem kurzen Video über die Klosterbrauerei Andechs.